Pressemitteilung

Gesunder Lebensstil muss selbstverständlich werden – BLL begrüßt Aktionsplan „Gesunde Ernährung und Bewegung“

Berlin, - „Das gemeinsame Vorgehen der Bundesminister Ulla Schmidt und Horst Seehofer zur Förderung von gesunder Ernährung und mehr Bewegung ist der richtige Ansatz, um nachhaltig einen gesunden Lebensstil zur Selbstverständlichkeit zu machen“, beurteilt Theo Spettmann, Präsident des Spitzenverbandes der Lebensmittelwirtschaft BLL die heute vorgestellten Eckpunkte eines Aktionsplans. Die in den letzten Jahren verbesserte Ernährungssituation in Deutschland könne durch den Aktionsplan weiter verstärkt werden, sagte Spettmann. Von Klein auf für eine ausgewogene Ernährung und mehr Bewegung zu motivieren sei der beste Weg, um einen gesunden Lebensstil zu erreichen. Verbotsgesetze sind kontraproduktiv und führen nicht zum Ziel, hier sind Minister Seehofer und BLL-Präsident Spettmann einer Meinung. Seehofer machte heute deutlich, dass dirigistische Maßnahmen, im Hinblick auf die Lebensmittelzusammensetzung oder Lebensmittelkennzeichnung keinen Sinn machen würden. „Keine Olympiade der Verbote, kein Zimmern von Paragrafen steigert die Gesundheit und damit die Lebensqualität, sondern Aufklärungsmaßnahmen, Hilfestellungen und Stärkung der Eigenverantwortung“, erklärte der Minister.

Mit den Ansätzen „Unterstützung von Kindertagesstätten, Schulen, Kommunen sowie Risikogruppen“ haben die Ministerien Wege im Rahmen des Aktionsplans aufgezeichnet, die auch seit drei Jahren von der Plattform Ernährung und Bewegung e. V. (peb) beschritten werden. Der Bund für Lebensmittelrecht und Lebensmittelkunde e. V. (BLL) setzt sich seit langem für diese Ansätze und für die Arbeit der Plattform ein. Nun gilt es, den Aktionsplan nachhaltig umzusetzen. Die Lebensmittelwirtschaft fordert die Plattform auf, als Koordinator von gesundheitspräventiven Maßnahmen zu fungieren, um kurzlebigen Aktionismus zu umgehen und nachhaltige Veränderungsprozesse in Gang zu setzen. Peb vereint bereits heute viele gesellschaftliche Gruppen, die interdisziplinär die Prävention von Fehlernährung und Bewegungsmangel angehen.

Die Lebensmittelwirtschaft begrüßt, dass der enge Zusammenhang von Ernährung und Bewegung für einen ausgewogenen Energiehaushalt und für die Gesundheit erkannt ist. In den vergangenen Jahren habe sich die Ernährungssituation durchaus verbessert, erinnert Präsident Spettmann. Der Obst- und Gemüseverzehr ist angestiegen, das Verhältnis der Makronährstoffe Kohlenhydrate, Fett und Eiweiß zueinander hat sich verbessert, der Zuckerverzehr ist stabil geblieben. Während die tägliche Kalorienaufnahme nur wenig gestiegen ist, sank der Bewegungsanteil dramatisch nach unten, mit der Folge des Übergewichts. Rund 30 Prozent der Erwachsenen sind körperlich kaum bzw. nicht aktiv. Die Gründe für Übergewicht lägen nicht im Verzehr „falscher“ Lebensmittel, sondern sind in hohem Maße komplex, wie Forschungsergebnisse belegen, erklärt Spettmann. Die Kombination von Ernährungsinformation, Motivation und Bewegungssteigerung sei jedoch eine viel versprechende Kombination zur Prävention.

Der BLL teilt mit dem Verbraucherministerium uneingeschränkt die Ansicht, dass am Arbeitsplatz, in Kindertagesstätten und Schulen neben ausreichender Bewegung auch eine ausgewogene Ernährung eine Selbstverständlichkeit sein müsse. Unternehmen und Handel in der Ernährungswirtschaft stellen entsprechende Angebote in bester Qualität zur Verfügung – auch für die Gemeinschaftsverpflegung. Bei der Vielfalt der Produkte gibt es für jede Lebensform bedarfsangepasste Auswahlmöglichkeiten. „Das Angebot ist da, es muss nur genutzt werden“, fordert Spettmann auf. Übertriebene Sparsamkeit beim Essen sei fehl am Platz und verhindere womöglich, dass Kindergartenkinder und Schüler ein optimales Menü erhalten.

Die im ministeriellen Aktionsplan vorgesehene Stärkung der Ernährungsforschung werde ebenfalls sehr positiv in Wirtschaftskreisen gesehen. „Wissenschaftliche Er-kenntnisse sind die Grundlagen auch unserer Arbeit, an denen wir uns alle – Wirtschaft wie Politik, orientieren müssen“, sagte Spettmann. Weiterhin bringt uns nur die gesamtgesellschaftliche Anstrengung weiter, wenn es darum geht, die Bevölkerung und insbesondere Risikogruppen dabei zu unterstützen, ein vernünftiges Maß von Essen, Bewegen und Entspannen zu finden. Deshalb wird die Lebensmittelwirtschaft sich weiterhin – abgesehen von dem vielseitigen Angebot ihrer qualitativ hochwertigen Lebensmitteln – gemeinsam mit dem Ministerium und anderen gesellschaftlichen Gruppen in der Plattform Ernährung und Bewegung (peb) engagieren. Das Zusammenwirken von Politik, Gesundheitswesen, Wirtschaft, Medien und möglichst vielen weiteren Akteuren ist dabei ein entscheidender Faktor, resümiert der Lebensmittelwirtschaftsverband und forderte auf, dass weitere Mitglieder, insbesondere auch weitere Bundesländer in die Plattform eintreten.

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