Interview mit Sascha K., Einzelhandelskaufmann mit Fachrichtung Feinkost bei REWE

Das Berufsporträt gibt einen Einblick in die Arbeit eines Einzelhandelskaufmanns bei REWE. Sascha K. erzählt von seiner Ausbildung, seinem Alltag und warum er so viel Spaß an der Arbeit mit Lebensmitteln hat.

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Welche Ausbildung haben Sie durchlaufen?

Ich habe bei REWE eine Ausbildung als Einzelhandelskaufmann mit Fachrichtung Feinkost absolviert, wobei es diese Spezialisierung nicht in jedem REWE-Markt gibt. Nur dort, wo Frischetheken sind, an denen man Fleisch, Käse, Antipasti oder Backwaren frisch kaufen kann. Die Ausbildung hat drei Jahre gedauert. Berufsschule hatten wir wöchentlich, zunächst zwei Tage die Woche, später einen Tag. Sehr wichtig sind die Verkaufsberatung und umfangreiche Warenkenntnisse über unser Fleisch-, Wurst-, Käse- und Feinkostsortiment. Dafür kommen die Kunden ja an die Frischetheke. Und wer das gut kann, verkauft natürlich auch mehr. Des Weiteren muss man wissen, wie Ware richtig geplant, beschafft, gelagert und kontrolliert wird. Aber auch Aufgaben wie das Führen und Auswerten von Verkaufsstatistiken, die Durchführung von Erfolgskontrollen und das Erstellen von Abrechnungen gehören zum Job.

Welche Voraussetzungen muss man für diesen Beruf mitbringen, woran sollte man Freude haben?

Bei diesem Beruf sollte man Freude am Kundenkontakt haben, also nicht scheu sein. Wichtig ist außerdem, dass man offen ist und mit den Kunden gut umgehen kann – also auf seine Wünsche eingehen kann.

Über kaufmännisches Denken sollte man auch verfügen. Ich persönlich mag Zahlen und interessiere mich auch für den kaufmännischen Hintergrund. Ich gucke mir gerne an, zu welchem Preis wir Produkte einkaufen, weiterverarbeiten und wieder verkaufen.

Wie sieht ein normaler Arbeitstag bei Ihnen aus?

Wenn ich Frühschicht habe, bin ich meistens dafür zuständig, unsere Fleischabteilung vorzubereiten. Ich komme also um 6 Uhr an und kümmere mich darum, dass die Fleischtheken mit möglichst vielen Spezialitäten ausgestattet sind. Danach überprüfe ich, ob der Wursttresen auch aufgefüllt ist und alle Produkte aufgeführt sind. Der Verkauf beginnt um sieben Uhr und ab zehn Uhr kommen die meisten Kunden. Dann stehe ich vorwiegend hinter dem Tresen, gehe auf die Wünsche der Kunden ein und berate sie.

Ich bin viel im Verkauf tätig, kümmere mich aber auch um den Einkauf und erledige anderen Papierkram. Vor allem jetzt, wo mein Chef im Urlaub ist und ich ihn vertrete. Hier kommt es darauf an, zu überlegen, welche Produkte bestellt werden müssen – und was für das Wochenende gebraucht wird. Momentan sind zum Beispiel Grillartikel besonders beliebt.

Nach welchen Regeln und Standards arbeiten Sie?

Wir haben unsere REWE-Qualitätsstandards, die auch jährlich kontrolliert werden. Und dann gibt es natürlich auch die gesetzlichen Vorgaben, die vorschreiben, was alles wie dokumentiert werden muss. Ich kann gerne ein paar Beispiele geben:

Zum Beispiel die Rindfleischetikettierung: Es gibt viele Rindfleischprodukte im Frischebereich und alles was wir erhalten, auspacken und weiterverarbeiten müssen wir dokumentieren. Diese Arbeit muss jeden Tag erledigt und die Dokumente drei Jahre aufgehoben werden. Wenn zum Beispiel ein Kunde kommt und sagt „Ich habe letzte Woche bei Ihnen ein Rumpsteak gekauft und das war nicht in Ordnung“, dann kann ich meinen Ordner aufschlagen und genau nachvollziehen, wo das Rindfleisch herkam.

Ein weiteres Beispiel: Wenn wir Wurst aufschneiden, müssen wir die Scheiben auf Folien legen. Diese Folien wiegen meistens zwischen ein und zwei Gramm und müssen beim Wiegen auch wieder abgezogen werden, damit der Kunde nicht die Verpackungsmaterialien mitbezahlt. Dies ist eine Vorgabe, die auch regelmäßig kontrolliert wird.

Bio-Käse z. B. dürfen wir nicht mit unserer Aufschnittmaschine schneiden, weil wir die für Nicht-Bio-Käse benutzen. Also haben wir ein extra Bio-Käse-Messer und auch Bio-Käse-Schneidebrett. Und auch das wird regelmäßig kontrolliert, ob wir diese Vorgaben einhalten.

Und natürlich gibt es viele Hygienevorschriften, die wir einhalten. Der Verkaufs- und Vorbereitungsbereich wird jeden Abend gereinigt und desinfiziert. Alle Messer und Geräte wie z. B. der Fleischwolf.

Warum arbeiten Sie gerne für diese Branche?

Das werde ich oft gefragt, weil der Beruf mit viel Arbeit verbunden ist. Aber mir macht es Spaß! Zum einen arbeite ich gerne im Team. Ein weiterer Punkt ist der kaufmännische Anspruch. Ich mache mir gerne Gedanken darüber, welche Produkte, wann und zu welchem Preis angeboten werden.

Und natürlich macht es mir Spaß, mit Lebensmitteln zu arbeiten. Ich koche sehr gerne und wenn wir neue Produkte bekommen, probiere ich aus, was man damit alles machen und wie man diese weiterverarbeiten kann. Bei Lebensmitteln gibt es viele Variationen, immer neue Produkte und vor allem frische Produkte – und das finde ich so faszinierend daran.